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Energiemanagement: Pflicht und Gesetzliche Anforderungen

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Energieeffizienz ist ein zentrales Konzept im Bereich des Energiemanagements und bezieht sich auf die effektive Nutzung von Energie, um einen bestimmten Nutzen zu erzielen. Unternehmen und Organisationen setzen auf Energieeffizienz, um ihre Energiekosten zu reduzieren, ihre Umweltauswirkungen zu minimieren und gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Hier sind einige Aspekte, die im Text erwähnt werden:

Was ist Energiemanagement?

Ein Energiemanagementsystem (EnMS) wird von Unternehmen und Organisationen implementiert, um einen systematischen Ansatz zur Verwaltung und Verbesserung ihrer Energieleistung zu etablieren. Energiemanagement in der Industrie spielt eine entscheidende Rolle, um die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und nachhaltige Betriebspraktiken zu fördern. Hier sind einige Schlüsselaspekte und Vorteile des Energiemanagements in der Industrie und Gewerbe:

1. Kostenreduktion:

Industrieanlagen haben oft einen erheblichen Energiebedarf. Ein effektives Energiemanagementsystem ermöglicht es Unternehmen, Energieeinsparpotenziale zu identifizieren und umzusetzen, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann.

2. Energieeffizienzoptimierung:

Industrielle Prozesse können oft optimiert werden, um den Energieverbrauch zu minimieren. Durch die Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen und die Nutzung moderner Technologien können Unternehmen die Produktionsprozesse verbessern und gleichzeitig den Energieverbrauch reduzieren.

3. Umweltschutz und Nachhaltigkeit:

Energiemanagement trägt dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Industrie zu reduzieren. Dies ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern kann auch das Image des Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung verbessern.

4. Wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit:

Die Optimierung des Energieverbrauchs und die Diversifizierung von Energiequellen machen Unternehmen weniger anfällig für Preisschwankungen und Versorgungsunterbrechungen.

5. Technologische Innovation:

Die Implementierung eines Energiemanagementsystems erfordert oft den Einsatz moderner Technologien, wie zum Beispiel Sensoren, Messgeräte und Überwachungssysteme. Dies fördert technologische Innovation und verbessert die Wettbewerbsfähigkeit.

6. Gesetzliche Compliance:

Die Industrie ist häufig gesetzlichen Vorschriften und Umweltauflagen unterworfen. Ein Energiemanagementsystem hilft, diese gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, sei es durch die Zertifizierung nach ISO 50001 oder die Einhaltung anderer branchenspezifischer Vorgaben.

Gesetzliche Vorschriften für Energiemanagementsysteme in Deutschland

Bislang erfolgte die Implementierung von Energiemanagementsystemen in Deutschland auf freiwilliger Basis. Jedoch wurden durch das im November 2023 verabschiedete Gesetz zur Steigerung der Energieeffizienz in Deutschland (EnEfG) verbindliche rechtliche Vorschriften eingeführt, die bestimmte Unternehmen dazu verpflichten, ein Energie- oder Umweltmanagementsystem zu etablieren. Das EnEfG, auch bekannt als Energieeffizienzgesetz vom 13. November 2023 (BGBl. 2023 I Nr. 309), wurde in Übereinstimmung mit EU-Richtlinien national in Deutschland umgesetzt.

Regelungen im Abschnitt 3 des Gesetzes beziehen sich auf Energie- oder Umweltmanagementsysteme sowie Umsetzungspläne für Unternehmen. In diesem ist geschrieben, dass Firmen mit einem jährlichen durchschnittlichen Gesamtenergieverbrauch von über 7,5 GWh gesetzlich dazu verpflichtet sind, bis zum 18. Juli 2025 ein Energie- oder Umweltmanagementsystem zu etablieren. Mit der Einführung des Managementsystems müssen unter anderem folgende gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden:

• Aufzeichnung der Energiezufuhr und -abgabe, Prozesstemperaturen, abwärmeführende Medien (mit Angaben zu Temperaturen, Wärmemengen und möglichen Inhaltsstoffen), sowohl technisch vermeidbarer als auch nicht-vermeidbarer Abwärme. Zudem umfasst dies die Evaluierung der Umsetzung potenzieller Maßnahmen zur Rückgewinnung und Nutzung von Abwärme.

• Identifikation und Darstellung technisch realisierbarer Maßnahmen zur Energieeinsparung sowie zur Rückgewinnung und Nutzung von Abwärme.

• Bewertung der Wirtschaftlichkeit der identifizierten Maßnahmen.

Gesetzliche Vorschriften für Energiemanagementsysteme in Österreich

Es gibt in Österreich keine landesweiten verpflichtenden gesetzlichen Vorschriften für die Einführung von Energiemanagementsystemen (EnMS) auf nationaler Ebene. Dennoch ist die Einführung eines solchen Managementsystems für das Unternehmen von Vorteil.

Fazit

Zusammenfassend dient ein Energiemanagementsystem als strukturierter Rahmen, um Energieeffizienz zu fördern, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen, Umweltauswirkungen zu minimieren und letztendlich die wirtschaftliche, ökologische und soziale Verantwortung eines Unternehmens zu verbessern. Die Einführung eines Energiemanagementsystems (EnMS) bietet einen systematischen Ansatz zur Verwaltung und Verbesserung der Energieleistung.

In der Industrie spielt Energiemanagement eine entscheidende Rolle, indem es Effizienz steigert, Kosten senkt und nachhaltige Praktiken fördert. Schlüsselaspekte sind Kostenreduktion durch Identifizierung von Einsparpotenzialen, Optimierung industrieller Prozesse, Beitrag zum Umweltschutz, wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit, technologische Innovation und Schaffung sicherer Arbeitsbedingungen.

Energieeffizienz und Energiemanagement bieten nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit bei. Dies gewinnt in einer immer stärker regulierten Geschäftsumgebung zunehmend an Bedeutung. Frühe Investitionen in Energieeffizienz machen Unternehmen nicht nur kosteneffizienter, sondern stärken auch langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit.

(Veröffentlicht am 15.02.2024)