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Der Kampf gegen das Plastik

übervolle Müllonne mit diversem Plastikmüll auf hügeliger Wiese

Wie vor Kurzem berichtet ist Plastik, insbesondere Mikroplastik ein großes Problem. Besonders unserer Überlebensquelle Wasser setzt es stark zu. Viele Länder arbeiten an Lösungen und haben bereits Verordnungen gesetzlich geregelt.

Die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20)

Im Jahr 2017 haben sie sich auf einen Aktionsplan gegen die Vermüllung der Meere geeinigt. Es wurde geregelt, dass sich die Länder verpflichten, die Verunreinigung der Meere durch Müll und Abwässer bedeutend zu reduzieren. Die G20 folgen dem Beispiel der G7-Staaten, welche bereits im Jahr 2015 einen solchen Plan unterzeichneten. Wichtig hierbei ist ein flächendeckendes System zur Erfassung, Verwertung und Beseitigung der Abfälle.

China als Mülldeponie Europas

Im Juli 2017 teilte das chinesische Umweltministerium der Welthandelsorganisation mit, keinen weiteren Altkunststoff zu importieren. Besonders Deutschland und Großbritannien stehen nun vor einem Problem. 1,5 Millionen Tonnen Altplastik lieferte Deutschland nach China und Hongkong, alleine im Jahr 2016. In Großbritannien sind es 500.000 Tonnen, die nach China gebracht werden. Aus den USA beträgt der Abfall von Plastik 1,42 Tonnen. Österreich hingegen ist davon nicht betroffen, da es über genügend Müllverwertungsanlagen sowie Kunststoffaufbereitungsanlagen verfügt.

Fußabdrücke statt Plastik englischer Slogan geschrieben auf einer Taucherflosse an einem Baum hängend Hinterlasse Fußabdrücke, keinen Müll

Verbannung von Einweg-Plastik

Plastiksackerln

In Großbritannien wurden bereits Kosten für Plastiksackerln eingeführt - mit großem Erfolg. Im Vergleich zu 2010 sank das Vorkommen ebensolcher in britischen Meeren um 30 Prozent. Dadurch ging auch der Bedarf an Sackerln um 80 Prozent zurück. 2003 waren Dänemark und Irland die Vorreiter der Einführung von bepreisten Plastiksackerln; viele weitere Länder folgten.

In Australien geht man strenger vor. In den Bundesstaaten Western Australia und Queensland werden Strafen von bis zu umgerechnet 4.000,00 Euro verhängt, sollten die Einwegsackerln eine Dicke von 0,035 Millimetern überschreiten. Außer in New South Wales sind somit in jedem Bundesland solche Gesetze eingeführt worden. Supermarktketten wie etwa IGA, Woolworth und Coles verzichten freiwillig auf Einwegplastiksackerl. Dickere Plastiksackerl bleiben zwar weiterhin in Verwendung, jedoch hat sich Australiens Parlament gegen die Verwendung von Einweg-Plastikprodukten ausgesprochen.

Plastikflaschen in Italien

In Italien werden Plastikflaschen aus der öffentlichen Verwaltung sowie Büros verbannt. Dies soll durch den Umstieg von Mineral- auf Leitungswasser geschehen. Umweltminister Sergio Costa betonte, dass die Staaten der EU die Privatisierung von Wasser im Auge behalten müssen. In der Region um Neapel - der “Terra dei fuochi” herrscht die Ökomafia, welche illegal giftige Abfälle entsorgt. Ihnen hat der Umweltminister den Kampf angesagt. In Tremiti ist man bereits so weit. Hier wurden Plastikbehälter verboten - mit einer Strafe bis zu 500 Euro. Plastikflaschen sind nicht inbegriffen, ansonsten dürfen nur Behälter aus abbaubaren Stoffen verwendet werden.

Kein Mikroplastik in Schweden

Am 1. Juli 2018 trat ein Verbot von Mikroplastik in Kosmetikartikeln in Kraft. Die bisherigen Produkte, welche noch Mikroplastik beinhalten, müssen bis 1. Jänner 2019 verkauft werden. Zu dieser Kategorie zählen unter anderem Zahnpasta, Peelings, Shampoos, Sonnencreme, und ähnliches.

Vorreiter in Österreich

Bei Spar bekommen Sie mittlerweile Mehrwegsackerln für Obst und Gemüse. Diese sind sogar bei 30 Grad waschbar und aus nachwachsendem, gentechnikfreiem Material. Ein Viererpack kommt auf 1,49 Euro und kann jedes Mal mitgebracht werden. Das Etikett für den Preis wird seitlich auf einer Stofflasche angebracht. Es kann nach dem Einkauf leicht wieder entfernt werden.

In Indien ist geplant, bis 2022 das gesamte Einweg-Plastik zu verbannen. Immer mehr Länder schließen sich an und vermindern schrittweise den Plastikverbrauch. Es muss noch viel geschehen, aber wir sind auf einem guten Weg.

Quellen:

G20 beschlossen Aktionsplan gegen Vermüllung der Meere - Der Standard China will keinen Plastikabfall aus Europa mehr - Der Standard Weniger Plastiksackerln in britischen Meeren seit Gebühreneinführung - Der Standard Italien will Verbrauch von Plastikflaschen reduzieren - Der Standard Australien geht gegen Einweg-Plastiksackerl vor - Der Standard Schweden verbannt Mikroplastik aus Peelings, Duschgels und Zahnpasta - Der Standard Süditalienische Adria-Inseln Tremiti verbannen Plastikbehälter - Der Standard Spar testet Mehrwegsackerln für Obst und Gemüse - Der Standard